Chinesische Konjunkturdaten drücken auf Ölpreise

Rückläufige Ölpreise aufgrund enttäuschender Konjunkturdaten aus China

Die Ölpreise erlebten gestern einen Rückgang, wobei ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent, das für die Lieferung im kommenden Oktober vorgesehen ist, am Abend bei 84,79 US-Dollar notierte. Dies entsprach einem Rückgang von 1,40 Dollar im Vergleich zum Vortag. Gleichzeitig fiel der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI), das im September ausgeliefert werden soll, um 1,57 Dollar auf 80,94 Dollar.

Hintergrund dieser Entwicklung sind erneut enttäuschende Konjunkturdaten aus China, der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Im Juli verzeichnete die Industrieproduktion in China nicht das erwartete starke Wachstum. Diese jüngste Enttäuschung reiht sich in eine Serie von schwachen Wirtschaftsdaten aus China ein, was Bedenken über eine möglicherweise geringere Nachfrage nach Rohöl aufkommen lässt.

Die chinesische Notenbank reagierte jedoch auf diese enttäuschenden Konjunkturdaten, indem sie überraschend die Zinsen senkte. Damit möchte sie die Wirtschaft des Landes wieder ankurbeln und ihr neues Schwung verleihen. Diese Maßnahme könnte sich in der Folge positiv auf die Nachfrage nach Rohöl auswirken.

Trotz dieser Entwicklung haben die Ölpreise seit Montag ihre vorherige Aufwärtsbewegung nicht fortgesetzt. Marktbeobachter weisen zusätzlich auf die jüngste Kursentwicklung des US-Dollars hin. Dieser konnte in den vergangenen Handelstagen gegenüber anderen wichtigen Währungen an Wert gewinnen. Da der Rohölhandel auf dem Weltmarkt hauptsächlich in Dollar abgewickelt wird, führt eine starke US-Währung zu höheren Kosten für den Rohstoff, was wiederum die Nachfrage dämpfen kann.