Die Entscheidungshilfe: Geldmarktfonds als sinnvolle Alternative zum Tagesgeldkonto

Finanzexperten empfehlen, dass Verbraucher immer zwei bis drei Nettomonatsgehälter für unvorhergesehene Ausgaben griffbereit halten sollten, sei es für Autoreparaturen oder den Ersatz eines defekten Kühlschranks. Die gebräuchliche Empfehlung besteht darin, dieses Geld auf einem Tagesgeldkonto anzulegen – sicher, jederzeit verfügbar und möglicherweise mit einigen Zinsen versehen.

Allerdings gibt es einen Haken: Die besten Zinsen lassen sich oft nur durch regelmäßiges Wechseln des Kontos sichern. Banken bieten häufig attraktive Zinssätze nur für die ersten drei oder sechs Monate nach Kontoeröffnung an, danach sinkt die Verzinsung normalerweise erheblich.

Für diejenigen, die das ständige Kontowechseln leid sind und dennoch gute Zinsen erzielen möchten, könnte die Überlegung in Betracht gezogen werden, den Notgroschen in sogenannte Geldmarktfonds zu investieren. Hier sind die wichtigsten Fragen und Antworten dazu.

Was ist ein Geldmarktfonds?

Geldmarktfonds sind Investmentfonds, die am sogenannten Geldmarkt investieren. Dazu gehören Bankguthaben, Festgelder oder Schuldverschreibungen mit einer maximalen Laufzeit von 13 Monaten, erklärt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.

Die Europäische Union hat streng geregelt, in welche Papiere Geldmarktfonds investieren dürfen, um den Markt stabil und liquide zu halten. Dies führt dazu, dass Geldmarktfonds der niedrigsten Risikoklasse – für sicherheitsorientierte Anleger – zugeordnet werden.

Der Geldmarkt ermöglicht es Banken, Unternehmen und Staaten, sich kurzfristig Geld zu beschaffen oder überschüssiges Geld für einen kurzen Zeitraum anzulegen. Die Zinszahlungen, die eine Bank für kurzfristige Kredite erhält, sind eng an den aktuellen Leitzins der Zentralbank gekoppelt. Anleger profitieren von diesen Zinszahlungen, da sie die Rendite des Fonds ausmachen.

Wie funktioniert die Rendite genau?

Bei einem Tagesgeldkonto ist die Sache einfach: In bestimmten Abständen, z. B. vierteljährlich, schreibt die Bank dem Kunden Zinsen für das angelegte Geld gut. Wenn die Bank keinen festen Zinssatz für einen bestimmten Zeitraum garantiert hat, kann sie diesen täglich neu anpassen. Den aktuellen Zinssatz können Kunden bei ihrem Kreditinstitut erfragen.

Bei einem Geldmarktfonds steht nach Angaben von Verbraucherschützer Nauhauser nicht fest, welche Rendite dieser erwirtschaften wird. Eine gute Orientierung bieten jedoch die kurzfristigen Zinsen am Geldmarkt. Derzeit liegen sie laut Nauhauser zwischen 3 und 3,5 Prozent, können sich jedoch jederzeit ändern.